An dieser Stelle informieren wir Sie seit Januar 2011 über Neuigkeiten aus Brasilien und Deutschland. Informationen aus der Zeit davor finden Sie in unserem
alten Blog. Wenn Sie Portugiesisch sprechen finden Sie zudem Informationen im Blog von
Grupo Ruas e Pracas.
von Michael Schwinger
Am 30.4.2011 hatte ich die Gelegenheit, einen Abstecher zu Grupo Ruas e Praças nach Recife zu machen. Vor allem ging es mir darum, mir die Fortschritte der Umbauarbeiten der ehemaligen Lagerhalle zum Zentrum zur Betreuung von Straßenkindern anzuschauen, die Projektberichte des Vorjahrs und die Abrechnung der laufenden Projekte zu besprechen und „unseren“ Freiwilligen Pedro zu treffen, der j inzwischen schon fast ein halbes Jahr in Recife ist. Nachdem ich es bei meinen letzten Besuchen nicht geschafft hatte, raus nach Caaporã zum Kinderhof Centro Educacional Vida Nova zu fahren, wollte ich diesem aber auch unbedingt einen Besuch abstatten, nachdem er vor einiger Zeit durch unsere Freunde von der AG Recife in Karlsruhe renoviert worden war. Ich hatte also ein volles Programm vor mir. Mit der nötigen Planung sollte das aber alles machbar sein. Morgens wollten wir in aller Ruhe die Punkte in Recife abarbeiten, um dann nachmittags gemütlich nach Caaporã zu fahren.
Der Besuch wurde dann aber doch etwas chaotischer, als ich mir das gedacht hatte. Vor einiger Zeit hatte nämlich ein LKW den Kleinbus der Gruppe auf ein anderes Auto geschoben. Zum Glück gab es dabei nur Blechschäden, die aber dafür umso heftiger ausfielen. Die Schuld wurde klar dem LKW-Fahrer zugewiesen, dennoch weigerte sich die gegnerische Versicherung lange zu zahlen. Nach langem hin und her willigte die gegnerische Versicherung nun endlich am Abend vor meinem Termin mit Ruas e Praças ein, für die Reparaturkosten aufzukommen, allerdings nur, wenn die Reparatur am nächsten Tag veranlasst würde. Es war Samstag und die Werkstatt hatte nur bis 14 Uhr auf. Andererseits hatte Gilda, die Verwaltungsmitarbeiterin nur vormittags Zeit. Also blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Pläne den verfügbaren Zeitfenstern anzupassen.
Wir packten also die Leitung von Grupo Ruas e Praças, die Verwaltungsmitarbeiterin Gilda, den Freiwilligen Pedro und die ganzen Abrechnungsunterlagen, Berichte etc. ins Auto und fuhren morgens früh nach Caaporã hinaus. Die Besprechung hielten wir auf der Fahrt ab und schafften es, alle Gesprächspunkte unter ungewöhnlichen Umständen aber mit der nötigen Sorgfalt abzuarbeiten. Nach einem Rundgang auf dem Hof, ein paar Gesprächen mit den Kindern und einem Becher Bohnensuppe mussten wir uns dann nach etwa einer Stunde auf den Rückweg machen, schließlich konnten wir auf keinen Fall riskieren, den Werkstatttermin zu verpassen.
Zurück in Recife konnten wir dann noch die Baustelle in der Stadt besichtigen. Die Renovierungs- bzw. Umbauarbeiten an dem neuen Haus dauern zwar länger als geplant, die Räumlichkeiten übertrafen aber dafür meine Erwartungen. Schwierigkeiten bereiten derzeit vor allem die Wetterverhältnisse. Aufgrund des ungewöhnlich starken Regens sind Erdarbeiten schwierig und die Betondecken, die gegossen werden müssen, können nicht richtig trocknen. Ich hätte zwar gerne meinen diesjährigen Sommerurlaub in Brasilien für die Einweihung genutzt, da aber die Sorgfalt am Bau vor der Einweihungsfeier kommt, wird sich erst noch zeigen, ob das möglich sein wird.